Triennale 2021
22. August bis 3. Oktober 2021
ALTER PFARRHOF, BALZERS
ALTER PFARRHOF, BALZERS
Sieben kurze Anekdoten aus Raum und Zeit
Im Alten Pfarrhof stellen unter dem Motto «Sieben kurze Anekdoten aus Raum und Zeit» Demet Akbay, Werner Casty, Lilian Hasler, Manfred Naescher, Arno Oehri, Ursula Wolf und Sunhild Wollwage ihre Werke aus. Die sieben Künstler*innen zeigen Installationen, Bilder, Objekte, die sich mit Fragen der Relevanz, des Flüchtigen, des Fremden und Eigenen, des Wandels und Vergehens sowie des Erinnerns befassen.
In ihren Gemälden versucht Demet Akbay der unsichtbaren Schönheit neue Ausdrucksformen zu verleihen. Das flüchtige Hinschauen offenbart nur Teile der Bildinhalte. Erst das genaue Hinsehen verbindet die ästhetischen Vorstellungen und befreit somit die äusserliche Schönheit und begleitet den Betrachter hin zur Tiefe.
Werner Castys Installation trägt den Namen «Armillaria». Sie ist inspiriert von der gleichnamigen Pilzgattung. Viele Arten dieser Gattung besitzen am Stiel einen watteartigen Ring, der mit zunehmender Reife der Fruchtkörper durch Witterungseinflüsse und Schneckenfrass verloren gehen.
Lilian Haslers Installation «Waschsalon Hasler» befasst sich mit Fragen zu Fremdem und Eigenem. Ausgehend von der Idee einer Wäscheanstalt, konstruiert sie einen offenen Würfel, der mit eigenwilligen Strukturen bemalt wird, meist in schwarz und weiss, und in dessen Mitte eine Waschmaschinen-Skulptur aus Carrara-Marmor steht. Die Skulptur und die Bilder an den Wänden ergeben ein Geflecht von Bezügen und Verweisen, die begeh- und erfahrbar sind. Weiss und Schwarz sind keine Farben, sondern sieht Hasler als gesellschaftliche Verhältnisse.
Manfred Naescher zeigt einen Überblick zu seinen Arbeiten im Genre des Künstlerbuchs. Zwischen 2009 und 2020 sind 26 künstlerische Publikationen entstanden, die trotz unterschiedlichen Herangehensweisen und Formaten von einem roten Faden zusammengehalten werden: Es sind alles Werke, die bestehendes Bildmaterial interpretieren und reflektieren. Es ist eine Arbeit zur Erinnerung.
Die Installation «La Madonna dell'Isolamento» von Arno Oehri ist während der Corona-Pandemie in der Isolation des Lockdowns 2020 entstanden. Als Grundlage dienten Fotos von Schattenrissen einiger Madonnenskulpturen aus dem Mittelalter bis zum Barock. Neun filigrane Fahnendrucke vermitteln eine konzentrierte, stille Atmosphäre, irgendwie entrückt, aufgelöst in Raum und Zeit schwebend – flüchtige Erscheinungen, die nur noch andeutungsweise auf die Stofflichkeit des Schatten verursachenden Körpers schliessen.
Im zweiten Folgeprojekt aus Ursula Wolfs Langzeitprojekt «was heute wichtig war» kommunizieren Raum und Zeit in einer fremdvertrauten Beziehung: Ein zehn Meter langer «Gedankenteppich» und eine fünfzig Kilogramm schwere Kugel als «Menschen-Globus» aus Liechtensteiner Zeitungen von Oktober bis Dezember 2019 und – ein Jahr später – aus der Berliner Morgenpost von Oktober bis Dezember 2020.
Seit Jahrzehnten entwickelt sich das Oeuvre von Sunhild Wollwage in intensiver Auseinandersetzung mit der Natur, ihren Kreisläufen, Kräften und Wandelungen. Gedanken über das Aufeinanderstossen von Natur und Zivilisation bilden das zentrale Thema. Im Alten Pfarrhof werden zwei grossformatige Materialbilder zu sehen sein.
Rahmenprogramm
Sonntag, 29. August 2021, 11 Uhr
Matinée
Soundperformance von Arno Oehri und Body-Art-Performance von Ursula Wolf sowie Führungen durch die Ausstellung
Sonntag, 5. September 2021, 10–17 Uhr
Reiseziel Museum
Familien sind herzlich zum «Reiseziel Museum» im Alten Pfarrhof in Balzers eingeladen. Inspiriert von der Ausstellung haben die Kinder die Möglichkeit, in einer Kunst-Werkstatt mit Ursula Wolf selbst kreativ werden.
Samstag, 2. Oktober 2021, 18–1 Uhr
Lange Nacht der Museen
Öffnungszeiten
Freitag 16 – 19 Uhr
Samstag & Sonntag 14 – 18 Uhr
Samstag, 2. Oktober 2021, erst ab 18 Uhr
Fotos: Barbara Bühler
In ihren Gemälden versucht Demet Akbay der unsichtbaren Schönheit neue Ausdrucksformen zu verleihen. Das flüchtige Hinschauen offenbart nur Teile der Bildinhalte. Erst das genaue Hinsehen verbindet die ästhetischen Vorstellungen und befreit somit die äusserliche Schönheit und begleitet den Betrachter hin zur Tiefe.
Werner Castys Installation trägt den Namen «Armillaria». Sie ist inspiriert von der gleichnamigen Pilzgattung. Viele Arten dieser Gattung besitzen am Stiel einen watteartigen Ring, der mit zunehmender Reife der Fruchtkörper durch Witterungseinflüsse und Schneckenfrass verloren gehen.
Lilian Haslers Installation «Waschsalon Hasler» befasst sich mit Fragen zu Fremdem und Eigenem. Ausgehend von der Idee einer Wäscheanstalt, konstruiert sie einen offenen Würfel, der mit eigenwilligen Strukturen bemalt wird, meist in schwarz und weiss, und in dessen Mitte eine Waschmaschinen-Skulptur aus Carrara-Marmor steht. Die Skulptur und die Bilder an den Wänden ergeben ein Geflecht von Bezügen und Verweisen, die begeh- und erfahrbar sind. Weiss und Schwarz sind keine Farben, sondern sieht Hasler als gesellschaftliche Verhältnisse.
Manfred Naescher zeigt einen Überblick zu seinen Arbeiten im Genre des Künstlerbuchs. Zwischen 2009 und 2020 sind 26 künstlerische Publikationen entstanden, die trotz unterschiedlichen Herangehensweisen und Formaten von einem roten Faden zusammengehalten werden: Es sind alles Werke, die bestehendes Bildmaterial interpretieren und reflektieren. Es ist eine Arbeit zur Erinnerung.
Die Installation «La Madonna dell'Isolamento» von Arno Oehri ist während der Corona-Pandemie in der Isolation des Lockdowns 2020 entstanden. Als Grundlage dienten Fotos von Schattenrissen einiger Madonnenskulpturen aus dem Mittelalter bis zum Barock. Neun filigrane Fahnendrucke vermitteln eine konzentrierte, stille Atmosphäre, irgendwie entrückt, aufgelöst in Raum und Zeit schwebend – flüchtige Erscheinungen, die nur noch andeutungsweise auf die Stofflichkeit des Schatten verursachenden Körpers schliessen.
Im zweiten Folgeprojekt aus Ursula Wolfs Langzeitprojekt «was heute wichtig war» kommunizieren Raum und Zeit in einer fremdvertrauten Beziehung: Ein zehn Meter langer «Gedankenteppich» und eine fünfzig Kilogramm schwere Kugel als «Menschen-Globus» aus Liechtensteiner Zeitungen von Oktober bis Dezember 2019 und – ein Jahr später – aus der Berliner Morgenpost von Oktober bis Dezember 2020.
Seit Jahrzehnten entwickelt sich das Oeuvre von Sunhild Wollwage in intensiver Auseinandersetzung mit der Natur, ihren Kreisläufen, Kräften und Wandelungen. Gedanken über das Aufeinanderstossen von Natur und Zivilisation bilden das zentrale Thema. Im Alten Pfarrhof werden zwei grossformatige Materialbilder zu sehen sein.
Rahmenprogramm
Sonntag, 29. August 2021, 11 Uhr
Matinée
Soundperformance von Arno Oehri und Body-Art-Performance von Ursula Wolf sowie Führungen durch die Ausstellung
Sonntag, 5. September 2021, 10–17 Uhr
Reiseziel Museum
Familien sind herzlich zum «Reiseziel Museum» im Alten Pfarrhof in Balzers eingeladen. Inspiriert von der Ausstellung haben die Kinder die Möglichkeit, in einer Kunst-Werkstatt mit Ursula Wolf selbst kreativ werden.
Samstag, 2. Oktober 2021, 18–1 Uhr
Lange Nacht der Museen
Öffnungszeiten
Freitag 16 – 19 Uhr
Samstag & Sonntag 14 – 18 Uhr
Samstag, 2. Oktober 2021, erst ab 18 Uhr
Fotos: Barbara Bühler