Triennale 2021

22. August bis 3. Oktober 2021

PFRUNDBAUTEN, ESCHEN

Wilde Nachbarn


Der Titel "Wilde Nachbarn" entstammt der Schlagzeile eines Artikels, der über Wildschweine berichtet, die sich über die Landesgrenze begaben, um sich in Schweizerischen Feldern gütlich zu tun.

Alle drei Jahre finden wir uns in einer per Los zusammengewürfelten Gruppe wieder, um gemeinsam eine Ausstellung in ebenfalls zufällig zugeteilten Ausstellungshäusern zu gestalten. Und jedes Mal stellt sich von Neuem die Frage, ob sich ein Dialog zwischen den künstlerischen Arbeiten ergibt, ob Parallelen vorhanden sind, Verbindungen entstehen. Ob die Arbeiten miteinander zu sprechen beginnen und ob die Künstlerinnen und Künstler ins Gespräch kommen, um gemeinsam einen Raum zu gestalten.

George Perec eröffnet bereits in den 70ern den Diskurs von Privatheit und Öffentlichkeit des Raumes und hinterfragt die Selbstverständlichkeit dessen, was Raum heisst. Sein Buch „Träume von Räumen“ durchmisst spielerisch Raum und Räume, vom Allernächsten, dem Nachbarn bis hin ins Fernste. Vom leeren Blatt Papier über das Bett, die Treppe, die Wand, das Mietshaus, die Straße über das Land und die Welt ins Universum. Muss der Raum in einer Zeit, in der er in unserem Alltag fast gänzlich aufs Private reduziert ist, neu gedacht werden? Und somit auch die Nachbarschaft?

Anna Hilti thematisiert in Zeichnungsserien, Installationen und Performances die Konstruktion und Formbarkeit der menschlichen Identität, insbesondere anhand der liechtensteinischen Emigrationsgeschichte in die USA.

In einer Zeit in der wir mehrheitlich auf unsere privaten Räume zurückgeworfen wurden und unser Bewegungsradius erheblich eingeschränkt war, machte sich Beate Frommelt auf, die Beziehung zum Alltäglichen und zu den uns unmittelbar umgebenden Räumen zu untersuchen und mit verschiedenen künstlerischen Mitteln, wie Zeichnung, Cyanotypie, etc. auszuloten.

Das Künstler-Duo Eliane Schädler und Adam Vogt zeigen eine gemeinsame Illustrationsserie, die während einer Residenz im Künstleratelier Berlin entstand. Thematisiert werden die Verschiebung und Umnutzung bestimmter Räume und Gegenstände in der Grossstadt während der Pandemie. Die schönsten, absurdesten und skurrilsten Aspekte dieser Verschiebungen werden in dieser Illustrationsserie erzählt und präsentiert.

Eines der Hauptanliegen der Arbeit von Martin Walch ist die phänomenologische Beeinflussung von Wahrnehmung. Er sieht Kunst als einen grundlegend kommunikativen Prozess an. Der interaktive Austausch zwischen Menschen und deren Abhängigkeitsverhältnisse vom Dinglichen und Situativen stehen dabei im Vordergrund.

Rahmenprogramm
28. August 2021, 18 Uhr
Filmvorführung
"Das Netz - Unabomber, LSD und Internet"
Lutz Dammbeck, D 2004
120 min, D/E

In Zusammenarbeit mit dem SKino Schaan.

Öffnungszeiten
Freitag 16 - 20 Uhr
Samstag & Sonntag 14 - 18 Uhr

Fotos: Barbara Bühler